Ab 22.11.2023 beginnt mit den Weihnachtsmärkten die Zeit der Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Stimmungsvolle Beleuchtung,...
mehr InfosKaum einem Regensburg Besucher entgeht das monumentale Gemälde an der Fassade des Goliathhauses.
Die mächtige Patrizierburg mit ihren wehrhaften Zinnen ist nur einen Steinwurf von der Steinernen Brücke entfernt. Es war seit dem 13. Jahrhundert Wohn- und Geschäftshaus mächtiger Patrizierfamilien. Um 1573 ließen die damaligen Besitzer von Melchior Bocksberger ein riesiges Außenfresko vom Kampf zwischen David und Goliath an das Gebäude anbringen.
Bei genauerer Betrachtung der Bibelszene fällt dem aufmerksamen Besucher am unteren rechten Bildrand ein Frosch auf. Dieser Frosch ist ein Graffiti von Hans Kranzberg, der das Gemälde um 1845 restaurierte. Der humorvolle Restaurator karikierte damit den pensionierten Beamten Anton von Quentel, der täglich hoch zu Ross im grünen Frack vorbeiritt und den Künstler zu dieser Ergänzung inspirierte.
Leider waren darauffolgende Restauratoren nicht mehr ganz so humorvoll, denn sie erlösten den Frosch von seinem Schnurrbart und den Sporen, die er bis dahin getragen hatte.
Einem berühmten Bewohner des Hauses aus der jüngeren Geschichte wurde auf der Rückseite des Gebäudes eine Gedenktafel errichtet. Oskar Schindler, der über 1200 Juden vor dem NS Terror rettete und später durch den Film von Regisseur Steven Spielberg "Schindlers Liste" weltberühmt wurde, lebte 1945 völlig mittellos als Kriegsflüchtling im Goliathhaus. In dem Gebäude befinden sich heute Geschäfte, schicke Altstadtwohnungen und ein Regensburger Kulturhighlight, das Turmtheater. Eine Besichtigung dieser Patrizierburg von innen ist leider nicht möglich.
Doch auch so ist das monumentale Bauwerk mit seinem überdimensionalen Gemälde ein kaum zu übersehende Attraktion in der Regensburger Altstadt.