Napoleon Bonaparte nannte die Würzburger Residenz einst spöttisch „das prachtvollste Pfarrhaus Europas“.
1981 erhob die UNESCO Mainfrankens prächtigstes Bauwerk zum Weltkulturerbe. Sie rühmte die Residenz in Würzburg als „das einheitlichste und außergewöhnlichste aller Barockschlösser“. So ändern sich die Meinungen, über den in Stein gefassten Traum des barocken Absolutismus.
Nach seiner Wahl zum Würzburger Fürstbischof beschloss Graf Johann Philipp Franz von Schönborn den Bau einer gewaltigen Schlossanlage östlich der Würzburger Altstadt. Im Herbst 1719 erteilte er dem jungen und damals noch unbekannten Baumeister Balthasar Neumann den Auftrag, für diesen monumentalen Bau. Durch sein kühnes architektonisches Schaffen, avancierte er zu einem in seiner Zeit gefragtesten Architekten.
Neumann schaffte es in Zusammenarbeit mit weiteren Architektengrößen aus Wien und Paris einen der schönsten barocken Schlossbauten Deutschlands zu erschaffen. Maler und Stuckateure aus Flandern und München, Bildhauer aus Rom und Venetien, – aus ganz Europa fanden sich die bedeutendsten Größen ihrer Zeit in Würzburg zusammen, um gemeinsam an diesem großartigen Projekt zu arbeiten.
Innerhalb von 60 Jahren sollte eine der vollkommensten und schönsten barocken Schlossanlagen Europas entstehen. Die äußeren Abmessungen von 167 Metern Länge und bis zu 97 Meter Breite sprengten die Grenzen des bisher dagewesenen.
In den meisten Schlössern der barocken Epoche ist ein sogenannter Kaisersaal zu finden. In der fürstbischöflichen Residenz durfte sich niemand geringerer als der aus Venedig stammende Giovanni Battista Tiepolo verwirklichen. Ein wahrer Superstar unter den Malern seiner Zeit. Im Kaisersaal lautete der Auftrag, zwei glanzvolle Begebenheiten des 12. Jahrhunderts darzustellen.
Das Ergebnis überwältigte den Bauherren sondergleichen. Mit einer nicht unerheblichen Summe wurde der Maler zugleich überzeugt einen zweiten Auftrag umgehend anzunehmen. Die Aufgabe das Treppenhaus zu bemalen war selbst für den erfahrenen Venezianer eine Herausforderung.
Doch Tiepolo überzeugte auf ganzer Linie. Auf 677 Quadratmeter schuf er ein beeindruckendes Deckenfresko, das zurecht Weltruhm genießt. Jeder Pinselstrich eine Meisterleistung des großen Künstlers.
Weitere Highlights sind der Spiegelsaal, die Hofkirche mit ihrem prunkvollen Glanz des Wiener Spätbarocks, der Weiße Saal mit der typischen Verspieltheit des Rokokos, selbst der Hofkeller besticht durch seine Größe. 4000Q Quadratmeter und eine Höhe von 10 Metern beeindrucken selbst erfahrene Weinkeller-Kenner. Nicht vergessen sollte man den wunderschön angelegten Hofgarten der Residenz Würzburg, der besonders im Frühling und Sommer ein Meer von Blüten beheimatet.
Es finden keine regelmäßigen Führungen in der Residenz statt. Für eine Führung sollten Sie ca.50 Minuten einplanen
Das Würzburger Schloss ist sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die hier aufgeführten Haltestellen befinden sich in unmittelbarer Nähe der Residenz.
Residenzplatz 2, Tor B
97070 Würzburg
Telefon 0931 35517-25
© Bilder wurden erstellt mit freundlicher Unterstützung der Bayerische Schlösserverwaltung